„Ich glaube, ich habe den Corona-Virus!“ – Wie lässt sich das Risiko einer Infektion abschätzen?

März 11, 2020

Uns erreichen vermehrt Anfragen besorgter Apothekenteams und Bürger zur Einschätzung des Risikos einer Coronavirus-Infektion. Fragen wie „Ich war in Südtirol im Urlaub, habe aber bisher keinerlei Symptome – darf/soll ich zur Arbeit gehen?“ und „Wir haben gerade einen Kunden mit Husten und Schnupfen bedient, der kürzlich in Italien war, was sollen wir nun tun?“ erfordern eine systematische Risikoeinschätzung.

Hierzu gibt es eine gute Vorlage der International Pharmaceutical Federation (FIP), die das Risiko und die entsprechenden Handlungsempfehlungen als Ampelschema darstellt. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt ein Flussschema zum Abklären von Verdachtsfällen und zu ergreifende Maßnahmen zur Verfügung, das an Ärztinnen und Ärzte gerichtet ist, aber ebenfalls zur Beratung in der Apotheke herangezogen werden kann.

Letztlich sind für die Entscheidung über den Umgang mit potenziell Infizierten die örtlichen Gesundheitsämter zuständig. Zur Einschätzung des Risikopotenzials durch Kontaktpersonen stellt das RKI den Gesundheitsämtern eine Handlungsempfehlung bereit, die Kontaktpersonen in drei Kategorien einstuft. Entscheidet das Gesundheitsamt danach, Personen unter Quarantäne zu stellen, ist dieser behördlichen Anweisung zu folgen.

In allen Zweifelsfällen können Bürger auch auf die Berliner Hotline bei Verdacht auf Coronavirus der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung verwiesen werden. Täglich zwischen 8 und 20 Uhr beraten Fachleute am Telefon Menschen, die befürchten, sich angesteckt zu haben. Erreichbar sind die Experten unter der Telefonnummer (030) 9028 2828.

Die Apotheken und ihre Teams übernehmen derzeit neben der Versorgung und Beratung zu Arzneimitteln die enorm wichtige Aufgabe, die Bürger konsequent über risikobasiertes Verhalten, ein rücksichtsvolles Miteinander und die allgemeinen Hygienemaßnahmen gegen Infektionen aufzuklären. Eine Leistung, die nicht hoch genug geschätzt werden kann und für die wir allen Apothekenteams ausdrücklich danken und weiterhin gute Nerven und gute Gesundheit wünschen!

Was können wir noch tun, um Ihnen die Arbeit aus fachlicher Sicht zu erleichtern? Schreiben Sie uns, welche Fragen Sie bewegen! Bitte nutzen Sie dafür unser Kontaktformular Apothekenpraxis.