Apothekerkammer Berlin

Kammerpräsidentin Dr. Kerstin Kemmritz über Möglichkeiten der Hilfe für die Ukraine

Kammerpräsidentin Dr. Kerstin Kemmritz über Möglichkeiten der Hilfe für die Ukraine

Februar 28, 2022

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die schrecklichen Nachrichten von Putins Angriff auf den Frieden und die Freiheit der Ukraine haben uns alle erschüttert und eine riesige Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft auch hier in Berlin ausgelöst. In den Apotheken erleben wir in diesen Stunden hautnah, dass viele unserer Kundinnen und Kunden Arznei- und Verbandmaterial auch in größeren Mengen nachfragen, um sie für Hilfskonvois zu spenden oder sogar selbst in Richtung Ukraine zu fahren. Und natürlich wollen auch wir Apothekerinnen und Apotheker mithelfen, die medizinische Versorgung in den betroffenen Gebieten zu verbessern – oder oft genug überhaupt erst wieder herzustellen.

Damit Ihre Hilfe auch richtig ankommt, haben wir in diesem Newsletter Spendenorganisationen zusammengestellt, die im ständigen Austausch mit Menschen in der Ukraine stehen und Ihre Geldspende gezielt für die dort benötigten Waren einsetzen. Wir stehen zudem im Austausch mit der Senatsverwaltung, ob, wie und wo auch Sachspenden geleistet werden können und werden Sie darüber ebenfalls bestmöglich informieren, damit eine gut gemeinte Sachspende auch gut ankommt.

Darüber hinaus möchte ich Sie alle bitten, gerade jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren und sich in den Apotheken wie auch schon seit Beginn der Corona-Pandemie zwar gut zu bevorraten, aber von Hamsterkäufen bzw. -bevorratungen abzusehen. Jeder Großeinkauf belastet die Situation beim Großhandel und bei den Arzneimittelherstellern und erschwert möglicherweise eine gezielte größere Hilfe auf professionell organisiertem Niveau. Unsere Aufgabe in den Apotheken ist die Arzneimittelversorgung der in Berlin lebenden Bevölkerung. Die zusätzliche Versorgung weiterer Menschen im ukrainischen Kriegsgebiet ist eine immens wichtige humanitäre Aufgabe, der wir uns als Demokratinnen und Demokraten mit ganzem Herzen widmen, aber diese Aufgabe kann nicht aus den Apotheken heraus erfüllt werden. Sie muss wohl organisiert sein, damit die Hilfe auch wirklich gut und richtig ankommt.

Bitte bedenken Sie das bei den Beratungsgesprächen, die Sie mit Sicherheit jetzt so oft am Tage führen werden und verweisen Sie die Kundinnen und Kunden auf die diversen Hilfsorganisationen.

Schreiben Sie mir gerne an praesidentin@akberlin.de Ihre Erfahrungen oder auch Hilfsangebote, die Sie als besonders gut oder wertvoll erfahren. Ich hoffe und wünsche uns allen, dass Vernunft und Einsicht so schnell wie möglich dazu führen werden, dass der Frieden in Europa wieder hergestellt wird und Wladimir Putin seinen Krieg beendet, bevor er sich noch weiter ausbreitet.

Bleiben Sie gesund, wachsam und zuversichtlich. Demokratie und Vernunft werden gewinnen!

Ihre

Dr. Kerstin Kemmritz

Präsidentin